Was sind die Domus de Janas?
Die Domus de Janas wurden während der Jungsteinzeit der Ozieri-Kultur (ca. 3400-2700 v. Chr.) errichtet. Es handelt sich um künstlich geschnitzte Felsengräber, die oft kleinen Häusern mit Eingängen, Korridoren und Räumen ähneln. Archäologen haben auf Sardinien mehr als 3 500 von ihnen entdeckt, und zwar überall auf der Insel - von der Küste bis zum bergigen Landesinneren.
Sie dienten der Bestattung, doch ihre Form lässt vermuten, dass sie auch eine rituelle und symbolische Bedeutung hatten. Die Wände einiger Gräber sind mit Reliefs, Spiralen oder Stiermotiven verziert - heilige Tiere der neolithischen Kulturen.
Legende der Feen
Der sardische Name Domus de Janas ist mit Volkslegenden verbunden. Der Überlieferung nach waren sie die Wohnstätten der winzigen Janas-Feen, die unter der Erde lebten, goldene Stoffe webten und die Natur schützten. Manchmal sollten sie den Menschen helfen, manchmal sie für ihre Gier bestrafen. Noch heute erzählen sich die Einheimischen Geschichten über die geheimnisvollen Kreaturen, die in den Felsen und Höhlen leben.
Die berühmtesten Orte
Auf Sardinien sind einige der wichtigsten Orte mit Domus de Janas zu finden:
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Anghelu Ruju (Alghero) - die größte Nekropole mit mehr als 30 Gräbern.
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Sant'Andrea Priu (Bonorva) - ein monumentaler Komplex, dessen größtes Grabmal einem echten unterirdischen Palast ähnelt.
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Montessu (Santadi) - eine riesige Nekropole in der wilden Landschaft des Südens der Insel.
Jede Stätte hat ihre eigene Atmosphäre - an manchen Orten werden Sie sich mystisch fühlen, an anderen werden Sie über die technischen Fähigkeiten der Menschen staunen, die es vor mehr als 5.000 Jahren geschafft haben, Felsen in perfekte Räume zu verwandeln.
Für Reisende, die nicht nur das Meer und die Strände, sondern auch das Geheimnis und die tiefere Geschichte der Insel suchen, ist ein Besuch der Domus de Janas ein unvergessliches Erlebnis.
Reisetipp: Die Domus de Janas sind über die ganze Insel verstreut. Wenn Sie einen Roadtrip durch Sardinien planen, lohnt es sich, nicht nur an der Küste, sondern auch im Landesinneren Halt zu machen.