Eine ungewöhnliche Idee zur Zeit des Tourismusbooms
60. die Sommer waren eine Zeit, in der der Tourismus an der italienischen Riviera boomte. Die Adriaküste veränderte sich rasant, neue Hotels, Campingplätze und Appartements entstanden, und die Infrastruktur passte sich den wachsenden Besucherzahlen an, insbesondere aus Deutschland, Österreich und den nordischen Ländern.
In dieser Atmosphäre der Innovation wurde auf einem der Campingplätze in Lido di Spina eine Idee geboren, die heute fast surreal anmutet:eine Seilbahn zu bauen, die die Gäste bequem vom Campingplatz, der durch einen Kiefern- und Dünengürtel vom Meer getrennt ist, an den Strand bringen sollte.

Die Gäste des Campingplatzes konnten diesen Sessellift benutzen, um zum Strand zu gelangen, anstatt den traditionellen Weg durch das Naturschutzgebiet zu nehmen. Die Länge der Strecke betrug einen Kilometer (genau 1006 m) und die Fahrt zum Meer dauerte etwa 11 Minuten. Der Sessellift legte auf einer Strecke von einem Kilometer einen Höhenunterschied von 0 Metern zurück. Insgesamt gab es 127 verschiedenfarbige Zweisitzer, und es konnten bis zu 685 Personen pro Stunde befördert werden.
Einigen Quellen zufolge war der Vater der Idee, die Seilbahn zu installieren, Raul Giardini, ein bekannter Geschäftsmann, der damals auch Miteigentümer des Lagers war. Der Bau selbst wurde der Firma F.lli Nascivera anvertraut.

Warum wurde die Seilbahn stillgelegt?
Die Seilbahn war bis etwa Mitte der 1970er Jahre in Betrieb. Der Betrieb wurde 1974 eingestellt, wahrscheinlich aufgrund von Sicherheitsvorschriften, kostspieligen Wartungsarbeiten und Änderungen in der Verwaltung des geschützten Küstengebiets. Die Sanddünen und Pinienwälder rund um den Lido di Spina wurden nämlich nach und nach unter ökologischen Schutz gestellt, was den Betrieb von technischen Anlagen, die die Naturlandschaft störten, erschwerte.

Obwohl heute keine sichtbaren Spuren der Seilbahn mehr vorhanden sind, erinnern sich ältere Besucher und Einheimische noch gut an sie. In verschiedenen Foren und Gemeindegruppen tauschen sie ihre Erinnerungen und Schwarz-Weiß-Fotos aus, die die Seilbahn inmitten der Pinien zeigen.
Heute ein Kuriosum - aber schön
Heute ist die Seilbahn in Lido di Spina eher ein Kuriosum aus der Vergangenheit und zeugt von den kühnen und originellen Ideen, die die goldene Ära des italienischen Küstentourismus begleiteten. Für Liebhaber von Geschichte, Retro-Atmosphäre und vergessenen Geschichten ist sie ein Mosaiksteinchen, das dem Ort eine weitere Dimension verleiht.