Der Palast wurde zwischen 1938 und 1943 im Rahmen des städtischen Großprojekts EUR (Esposizione Universale Roma) für die Weltausstellung 1942 gebaut. Aufgrund des Krieges fand diese jedoch nie statt. Das von den Architekten Giovanni Guerrini, Ernesto Bruno La Padula und Mario Romano entworfene Gebäude sollte eine moderne Hommage an das antike Kolosseum sein.
Seine streng symmetrische Fassade besteht aus sechs Bogenreihen, neun auf jeder Etage - insgesamt 54 Bögen auf der Vorder- und Rückseite.

Symbole der römischen Identität
Der offizielle Name des Gebäudes - Palazzo della Civiltà Italiana - war als ideologisches Manifest gedacht. Die Fassade ist mit einer Inschrift geschmückt, die "Eine Nation von Dichtern, Künstlern, Helden, Heiligen, Denkern, Wissenschaftlern, Seefahrern und Migranten" preist und damit versucht, das Ideal der italienischen Identität zu erfassen.
Vor dem Palast stehen 28 Marmorstatuen, die Kunst, Wissenschaft, Arbeit und andere Säulen der Gesellschaft symbolisieren. Alle Statuen sind im Stil des Regimes von Benito Mussolini, dem Initiator des EUR-Projekts, gestaltet und legen Wert auf klare Linien, weißen Marmor und Monumentalität.

Zweites Leben: Mode und Design
Lange nach dem Krieg verfiel das Gebäude, und seine Wahrnehmung wurde eher mit einer dunklen Vergangenheit in Verbindung gebracht. Heute erlebt es jedoch eine Wiedergeburt - seit 2015 nutzt es das italienische Modehaus Fendi als seinen Hauptsitz. Bei der Renovierung der Innenräume wurde der ursprüngliche Stil beibehalten und gleichzeitig für ein zeitgemäßes Design modernisiert.
Der Palast ist nun für die Öffentlichkeit zugänglich und beherbergt Ausstellungen über moderne Kunst und Design, wodurch er eine neue kulturelle Dimension erhält.