Das Dorf der Dichter
Tellaro ist einer jener Orte, in die man sich sofort und für immer verliebt. Kein Wunder, dass sich Dichter und Schriftsteller hierher verirrt haben - Eugenio Montale zum Beispiel, der sich hier inspirieren ließ. Tellaro gehört zum so genannten Golfo dei Poeti, der Bucht der Dichter, und seine Atmosphäre erinnert wirklich an Poesie in ihrer reinsten Form.
Das Dorf gehört zur Gemeinde Lerici und ist Teil der prestigeträchtigen Liste der "I Borghi più belli d'Italia" - der schönsten Dörfer Italiens. Es ist nicht schwer zu verstehen, warum: Nicht nur wegen seiner Lage, sondern auch wegen seiner Geschichte, Kultur und Traditionen bietet Tellaro ein einzigartiges Erlebnis.

Die Legende vom Riesenkraken
Tellaro ist nicht nur schön, sondern auch geheimnisvoll. Eine der bekanntesten lokalen Legenden erzählt von einem Riesenkraken, der das Dorf vor einem Überfall sarazenischer Piraten retten sollte. Der Legende nach kam eines Nachts ein heftiger Sturm auf, und genau in diesem Moment tauchte ein Riesenkrake aus dem Meer auf, kletterte auf den Turm der Kirche SanGiorgio und ließ die Glocken mit seinen Tentakeln läuten. Die Dorfbewohner wurden so gewarnt und wehrten den Angriff der Piraten ab.
An diese Legende erinnern sich die Einheimischen noch heute jedes Jahr beim Oktopusfest(Sagra del Polpo), das im August stattfindet und bei dem nicht nur die Meeresfrüchte, sondern auch die Identität der Fischer von Tellara gefeiert wird.

Weihnachten unter Wasser
Ein weiteres außergewöhnliches Ereignis in Tellar ist die so genannte Unterwasserweihnacht. Jeden Heiligabend werden in der Dunkelheit des Meeres Tausende von Kerzen angezündet, und eine Gruppe von Tauchern holt aus der Tiefe eine Statue des Jesuskindes herauf, die sie in eine Krippe in der Nähe der Kirche stellen. Dieses bewegende Ritual, das von Glocken und Feuerwerk begleitet wird, lockt Einwohner und Besucher aus der Umgebung an.
Kleines Dorf, großer Charme
Tellaro ist nicht groß, aber genau das macht seinen Charme aus. Statt Tourismus finden Sie hier Ruhe, den Geruch von Salz, Blumen in alten Töpfen und alte Fischer, die auf Bänken sitzen und den Horizont beobachten. Man wandert ziellos durch die Straßen - und genau das ist der Sinn der Sache.