Geschichte und Bau
Die Sixtinische Kapelle wurde zwischen 1473 und 1481 von Papst Sixtus IV. erbaut. Sie war für die private Verehrung des Papstes und wichtige kirchliche Zeremonien bestimmt. Die Architektur wurde von Giovanni de' Dolci entworfen, aber ihre größte Berühmtheit erlangte sie durch ihre Ausschmückung, die von bedeutenden Künstlern der Renaissance wie Sandro Botticelli, Pietro Perugino und Domenico Ghirlandaio vorgenommen wurde.

Die Fresken von Michelangelo
1508 gab Papst Julius II. die Ausmalung der Kapelle Michelangelo in Auftrag. Michelangelo mit der Bemalung der Decke der Kapelle. Der Künstler, der vor allem als Bildhauer bekannt war, nahm die Aufgabe nur widerwillig an und schuf schließlich eines der größten Kunstwerke der Geschichte. Im Laufe von vier Jahren schuf er monumentale Fresken, die neun Szenen aus dem Buch Genesis darstellen, darunter die berühmte Erschaffung Adams, bei der sich die Finger von Gott und Adam fast berühren.
Später, im Jahr 1536, wurde Michelangelo mit der Ausmalung der Hauptwand der Kapelle beauftragt. Das Ergebnis war das Jüngste Gericht, das 1541 vollendet wurde. Diese monumentale Szene stellt Christus als strengen Richter und die Seelen dar, die entweder gerettet oder verdammt werden. Das Werk löste wegen der Nacktheit der Figuren eine Kontroverse aus, die dazu führte, dass spätere Änderungen einige Details verdeckten.

Ein Besuch in der Sixtinischen Kapelle
Die Sixtinische Kapelle ist Teil der Vatikanischen Museen und kann daher nicht allein besichtigt werden. Die Besucher müssen den gesamten Rundgang durch die Museen absolvieren, bevor sie die Kapelle erreichen.
- Eintritt. Aufgrund der langen Warteschlangen wird eine Online-Buchung empfohlen.
- Öffnungszeiten.
- Kleiderordnung: Es gelten strenge Kleidervorschriften: Schultern und Knie müssen bedeckt sein.
- Fotografieren verboten. Dieses Verbot war ursprünglich an einen Vertrag mit dem japanischen Fernsehsender Nippon Television Network geknüpft, der die Restaurierungsarbeiten finanzierte und im Gegenzug die Exklusivrechte für Foto- und Videoaufnahmen erhielt. Es gilt jedoch bis heute.

Die Sixtinische Kapelle heute
Die Kapelle ist nicht nur eine Touristenattraktion, sondern auch ein aktiver religiöser Raum. Jeder neue Papst wird hier in einem Konklave gewählt, wobei die Kardinäle hinter verschlossenen Türen abstimmen und das Ergebnis durch die Kardinäle stimmen hinter verschlossenen Türen ab und verkünden das Ergebnis durch Rauch aus dem Schornstein der Kapelle - schwarz bedeutet eine gescheiterte Wahl, weiß verkündet die Wahl eines neuen Papstes.
Die Sixtinische Kapelle ist zweifellos eines der bedeutendsten Werke der Renaissance und zieht mit ihrem künstlerischen und historischen Wert auch heute noch Millionen von Besuchern in ihren Bann.