Der Begriff Giorni della merla, der in ganz Italien bekannt ist, hängt mit dem Aberglauben der Menschen und meteorologischen Phänomenen zusammen. Es wird angenommen, dass diese Tage die kältesten des ganzen Winters sind.
Einem Aberglauben zufolge war es Ende Januar einst so kalt, dass sich die Familie der weißen Sense im Schornstein verstecken musste, um nicht zu erfrieren. Erst am 1. Februar kamen sie wieder heraus, ganz schwarz vor Ruß - und diese Farbe haben sie bis heute behalten.
Nach einer anderen Legende wurde die reinweiße Amsel dann jedes Jahr vom Januar gequält, der damals nur 28 Tage hatte. Sobald die Amsel aus ihrem Versteck kam, um auf Nahrungssuche zu gehen, schickte der Januar jedes Mal einen Frost- und Schneesturm auf sie nieder. In einem Jahr bereitete sich die Amsel darauf vor, indem sie einen ganzen Monat lang Vorräte anlegte, um nicht herauskommen zu müssen, und so blieb sie den ganzen Januar lang im Warmen versteckt. Am letzten Januartag kam sie heraus und fing an, fröhlich zu singen, was den Januar so wütend machte, dass er sich drei Tage vom Februar auslieh (er hatte damals noch alle 31 Tage) und eine solche Kälte schickte, dass sich die Amsel im Kamin verstecken musste. Als sie nach drei Tagen wieder herauskam, waren ihre schönen weißen Federn für immer mit Ruß geschwärzt.
Die Giorni della Merla haben auch ihren Platz in der Volksmeteorologie. Die Italiener glauben, dass der Frühling warm und angenehm sein wird, wenn diese Tage besonders kalt sind. Sind sie dagegen ungewöhnlich warm, bedeutet dies, dass der Frühling kalt und regnerisch sein wird. Dieser Glaube hält sich auch heute noch, vor allem auf dem Lande.